Das Kolostoma (auch künstlicher Dickdarmausgang oder Colostoma genannt) leitet sich übrigens von Kolon = Dickdarm und Stoma = Mund, Öffnung ab. Wie bei einem Ileostoma wird die Darmschleimhaut bei der Anlage durch Bauchdecke geleitet. Der Unterschied ist, dass bei diesem Stoma der Dickdarm und nicht der Dünndarm ausgeleitet wird. Das Dünndarmstoma heisst Ileostoma.
Der Chirurg entscheiden sich häufig, das Stoma im unteren Abschnitt, an der Stelle des s-förmigen Dickdarm, zu legen. So bleibt meist ein grösserer Teil des Dickdarms erhalte. Die Funktion des Eindickens des Stuhlgangs, bzw die Wasserrückführung in den Körper bleibt erhalten.
Es sollte vor der Anlage eines Stomas die Position mit dem Patienten abgesprochen und angezeichnet werden.
Für die spätere gute Funktion ist es wichtig, daß das Stoma zB nicht unter dem Gürtel liegt oder die Funktion des Sicherheitsgurts im Auto beeinträchtigt.
In vielen Fällen kann ein Kolostoma zurückverlegt werden. Dies ist nach einem Gespräch mit dem Arzt zu entscheiden. In der Praxis ist es oft so, daß ein gut funktionierendes Stoma für die Lebensqualität besser ist, als im Minutentakt scannen zu müssen, wo sich die nächste Toilette befindet. Eine Vorwarnzeit von wenigen Minuten führt oft dazu, daß sich Betroffene nicht mehr aus Haus trauen.
Ein endständiges Kolostoma wird angelegt, wenn der Mastdarm, der After mit Schließmuskulatur und/oder der untere Darmabschnitt krankheitsbedingt entfernt werden müssen. Dieses Kolostoma befindet sich meist im linken Unterbauch und kann nicht mehr zurückverlegt werden. Da bei dieser Stomaanlage ein Großteil des Dickdarms erhalten bleibt, ändert sich die Beschaffenheit des Stuhls im Vergleich zu vorher fast nicht. Bei einem künstlichen Darmausgang ist lediglich die willentliche Entleerung nicht mehr gewährleistet.