Urostoma OP

Mittels Conduit

Hierbei entfernt der Arzt oder die Ärztin ein wenige Zentimeter langes Stück Dünndarm (Ileum-Conduit) oder Dickdarm bzw. Grimmdarm (Colon-Conduit). In diesen stillgelegten Teil des Darms werden nun beide Harnleiter eingenäht. Es dient somit als eine Art Reservoir. Das eine Ende des Abschnitts wird nun zugenäht, das andere Ende wird durch die Bauchdecke nach außen gelegt. Die Ausscheidungen werden dann in einem Stomabeutel aufgefangen.
In der ersten Zeit nach der Operation sorgen sogenannte Harnleiterschienen bzw. Harnleitersplints (hierbei handelt es sich um einen dünnen Katheter) dafür, dass die Nähte vollständig verheilen können.

Mittels Harnleiter-Hautableitung

Hierbei gibt es zwei mögliche Durchführungen, die je nach Erkrankung ausgewählt werden. Bei der sogenannten Harnleiter-Hautfistel wird entweder einer der Harnleiter oder die jeweils einzeln liegenden Harnleiter durch die Bauchdecke nach außen verlegt.
Die Harnleiter können jedoch auch zuvor mit einander verbunden werden. Das nennt man dann Transureteroureterocutaneostoma (TUUC).
Diese OP wird minimalinvasiv durchgeführt und eignet sich für Patient*innen, denen keine größeren Operationen zuzumuten sind.
Da das Stoma häufig zu Vernarbung und Verengung neigt, muss die Öffnung durch einen Katheter offen gehalten werden. In der Regel wird hier ein Dauerkatheter verwendet, den die oder der Urolog*in alle 6-8 Wochen wechselt.

Mittels feuchter Colostomie

Diese Art von Urostomie kommt infrage, wenn nicht nur das harnableitende System, sondern auch der Schließmuskel bzw. das Rektum so stark geschädigt sind, dass sie entfernt werden müssen.
Hierbei werden die Harnleiter mit dem Colon verbunden, welcher als doppelläufiges Stoma (im Gegensatz zum endständigen Stoma hier zwei Öffnungen) durch die Bauchdecke ausgeleitet wird. Im Stomabeutel sammelt sich nun ein Gemisch aus Stuhl und Urin.

Mittels kontinenter Urostomie

Bei der kontinenten Urostomie wird im Gegensatz zu den oben genannten inkontinenten Harnableitungen ein neues Urin-Reservoir (sogenannter Pouch) geschaffen, welches als eine Art “Neoblase” (künstliche Blase) fungiert. Das Reservoir wird aus Teilen des Dünndarms und des Dickdarms gefertigt. Je nachdem, welche Teile des Darms für die Versorgung benutzt werden und welche Operationstechnik eingesetzt wird, spricht man von einem MAINZ-Pouch, Kock-Pouch oder Indiana-Pouch.
Es handelt sich um eine kontinente Harnableitung, da die Entleerung der Blase alle 3-4 Stunden durch Selbstkatheterismus erfolgt und nicht unkontrolliert aufgefangen wird.
Eine weitere kontinente Form der Harnableitung ist das sogenannte Mitrofanoff-Stoma.